Vor 125 Jahren – im Jahr 1898 – wurde die Deutsche Schule Málaga in Málaga-Stadt als damals dritte deutsche Schule in Spanien (nach Barcelona und Madrid) gegründet. Zu diesem Anlass fand am Donnerstag, dem 21.09.2023, in den Räumlichkeiten der Deutschen Schule die offizielle Jubiläumsfeier statt. Am Samstag darauf folgte ein Schulfest für die gesamte Schulgemeinschaft und die Öffentlichkeit.
An dem Festakt am Donnerstag nahmen mehr als 200 geladene Gäste teil – darunter Vertreter der fördernden Stellen sowie der Deutschen Schulen in Portugal und Spanien, ehemalige Schüler, Lehrkräfte und Schulleiter sowie der neue deutsche Konsul in Málaga, Franko Stritt.
Patronatspräsident Erhard Zurawka, Schulleiter Thorsten Nehls, die Leiterin der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, Heike Toledo, der Leiter des Referats “Auslandsschulen und Sport” des Auswärtigen Amtes, Oliver Bientzle, der Gesandte der deutschen Botschaft in Madrid, Ingo Stender, sowie der Lehr- und Studienbeauftragte der andalusischen Landesregierung, Miguel Briones Artacho, hielten Ansprachen zum Jubiläum.
“Die Deutsche Schule Málaga baut – als Teil des internationalen Netzwerks Deutscher Auslandsschulen – Brücken der kulturellen Verständigung und trägt somit zum Frieden in Europa und in der Welt bei”, sagte Erhard Zurawka.
Der hessische Kulturminister und Staatsminister Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz, Staatssekretär Dr. Manfred Lösel sendeten Glückwünsche per Videobotschaft. Der KMK-Beauftragte für die deutsche Auslandsschulen in Italien, Portugal und Griechenland, Dr. Gunnar Meyer, gratulierte der Schulgemeinschaft für ihre nachhaltigen Erfolge.
Der Bürgermeister von Estepona, José María García Urbano, der seine vier Kinder auf die Deutsche Schule schickte, gratulierte zum Jubiläum mit einer besonderen Anekdote: Er hatte seinen ersten Sohn bereits als Baby beim damaligen Generalhonorarkonsul und Patronatspräsidenten Juan Hoffmann angemeldet.
Die Ansprachen wurden durch künstlerische und musikalische Einlagen der Schüler, inklusive bemerkenswerter Gesangssoli der ehemaligen Schülerin Victoria Crone und des Schülervater Miklós Sebestyén aufgelockert.
Im Rahmen des Festakts erklangen die Nationalhymnen Deutschlands und Spaniens sowie die Europahymne. Zudem wurde die wechselvolle Geschichte der Schule in Form eines eigens produzierten Dokumentarfilms präsentiert.
Nach dem Festakt am Donnerstag folgte am Freitag eine Tagung der Schulvorstände der Deutschen Schulen in Portugal und Spanien und Schulleitungen gemeinsam mit hochrangigen Repräsentanten der deutschen fördernden Stellen.
Den Abschluss bildete am Samstag ein großes Schulfest, zu dem rund 1.500 Besucher kamen, um ein tolles Bühnenprogramm zu erleben, sich über die zahlreichen Schülerprojekte zu informieren sowie eine historische Ausstellung und einen Film zur Geschichte der Schule zu besuchen.
Geschichte der Deutschen Schule Málaga
Die Geschichte des Colegio Alemán begann vor 125 Jahren, als der evangelischen Pastor Schuhmann mit vier Kindern in seinem Privathaus in Málaga die Deutsche Schule ins Leben gerufen hatte. Später ermöglichte eine Subvention des deutschen Kaisers in Höhe von 1.200 Reichsmark die Gründung eines Schulvereins und damit den Ausbau der Schule.
Die Deutsche Schule Málaga ist in den ersten Jahren mehrmals umgezogen und fand im Jahr 1930 schließlich ein eigenes Gebäude in der Villa Lydia im Stadtteil El Limonar.
Dort begann auch die Geschichte der beiden Schülerinnen Ingrid Schröder (90) und Georgine Küstner (89). Die beiden damals 5-jährigen Mädchen waren von 1939 bis 1945 Klassenkameradinnen an der Deutschen Schule Málaga, als die Schule dann nach dem 2. Weltkrieg geschlossen wurde. Ihre enge Freundschaft hat bis heute angehalten.
“Die Ehrung der beiden Damen auf dem Festakt am Donnerstag war für mich persönlich ein emotionaler Höhepunkt. In dem Moment wurde die Brücke zwischen der alten und der neuen Schule wirklich sichtbar”, sagt dazu der Verwaltungsleiter der Deutschen Schule, Gernot Fuchs.
Nach der Zwangsschließung durch die Alliierten am Ende des 2. Weltkriegs wurde die Schule im Jahr 1966 auf Initiative des damaligen Honorargeneralkonsuls Juan Hoffmann in dessen Privathaus in Benalmádena wiedereröffnet.
Juan Hoffmann wurde ein Jahr später erster Präsident des neugegründeten Patronats der Deutschen Schule und übte diese Funktion bis 1998 aus. Seine Nachfolger waren Rudolf Graf von Schönburg (1998 bis 2004 und 2007 bis 2016), Juan Germán Hoffmann (2004 bis 2007) und Erhard Zurawka, der Sohn des langjährigen Schulleiters, Dr. Erhard Zurawka, (seit 2016).
Da die Räumlichkeiten schnell zu klein wurden und die Deutschen sich eher in an der Küste der Provinz Málaga ansiedelten, suchte man einen neuen Unterrichtsort und kam zunächst als deutsche Abteilung in der Jesuitenschule Ecos unter. Später konnte Juan Hoffmann ein Nachbargrundstück günstig erwerben: An dieser Stelle im Gemeindebezirk Ojén wurde das heutige Schulgebäude gebaut.
Am 6. Juni 1978 wurden die langjährigen Bemühungen des Patronatspräsidenten Juan Hoffmann und dem damaligen Schulleiter Dr. Erhard Zurawka endlich von der Bundesregierung belohnt: die Deutsche Schule Málaga erlangte die offizielle Anerkennung als “deutsche Auslandsschule, die zur Schlussprüfung führt”.
Nur ein Jahr später fand die Schule schließlich auch die Anerkennung durch das spanische Erziehungsministerium als eine deutsche Auslandsschule, deren Abschlüsse den entsprechenden Abschlüssen an spanischen Schulen gleichgestellt sind. Mit anderen Worten: das Abitur der Deutsche Schule Málaga wird sowohl in Deutschland als auch in Spanien gleichermaßen anerkannt und berechtigt zum Studium in den Universitäten beider Länder.
Exzellente Deutsche Auslandsschule
Als bilinguale Begegnungsschule hat die Deutsche Schule Málaga im Jahr 2008 weltweit als erste Schule das Gütesiegel “Exzellente Deutsche Auslandsschule” erhalten. Eine Auszeichnung, die die Schule auch in den Jahren 2014 und 2022 erlangte.
Im Laufe der Jahre nahm die Schülerzahl immer mehr zu und die Schule erfuhr verschiedene Erweiterungen sowie eine Ausstattung mit einer Sternwarte, einem Schwimmbad, naturwissenschaftlichen Laborräumen und modernster digitaler Technik.
In dieser Etappe der Schulgeschichte waren die herausragenden Momente die Anerkennung der Schule als “offizielle deutsche Auslandschule” durch die deutschen Behörden; die Genehmigung, das Abitur in der Schule abnehmen zu dürfen; und die Auszeichnung als “Exzellente Deutsche Auslandsschule” in den Jahren 2008, 2014 und 2022.
Darüber hinaus bildete die Platzierung als “TOP” Schule im hoch angesehenen “Deutschen Schulpreis” der Robert Bosch und Heidehof-Stiftungen im Jahr 2016 einen weiteren Höhepunkt der Schulgeschichte.
Artikel (leicht bearbeitet) erschienen in: Costa del Sol Nachrichten online
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